Familientherapie - Systemische Therapie
Ausführliche Informationen hierzu finden sie auf der Homepage vom Dachverband „DGSF“
https://www.dgsf.org/service/was-heisst-systemisch/familientherapie-systemische_therapie.html
Was ist Verhaltenstherapie?
Hollywood oder Lebenshilfe:
Nur realistische Hilfen sind dauerhafte Hilfen.
Welchen Anspruch soll, welchen Anspruch darf Psychotherapie verfolgen? Manche Patienten und Therapeuten verfolgen eine „Hollywood-Perspektive“, in der das Ende der Therapie wie das „happy-end“ eines Films sein soll.
Nach erfolgreicher Heilung verschwindet der Patient in sein Leben wie der siegreiche Cowboy von der Leinwand. Obwohl es mittlerweile eine anerkannte Trivialität ist, dass etwa Liebesfilme regelmäßig dann enden, wenn die Beziehung und damit auch neue Probleme beginnen, zeigt das Bild vom ewigen Glück gerade im „Psychosektor“ eine erstaunliche Persistenz.
Weitreichende explizite oder implizite Versprechungen von einer völligen Umgestaltung, von völliger Problemfreiheit, „implodierenden Symptomen“, immerwährenden Glück oder schmerzloser Lebensbewältigung sind jedoch nicht nur unrealistisch, sie sind in der Regel auch schädlich. Enttäuschte Hoffnungen verbittern besonders.
Gemessen am Hollywood-Standard erscheinen eigene Leistungen und Erfahrungen als Misserfolge und man selbst als Versager. Das Verfolgen von Schimären lenkt von einer realistischen Lebensbewältigung ab und verschwendet Energien, die anderswo erfolgversprechend eingesetzt werden können. Je mehr man sich auf Heilversprechen einlässt, um so unselbständiger wird man.
Psychotherapie kann aber nicht lebenslanges „An-die-Hand-Nehmen“ bedeuten. Das realistische Therapieziel heißt daher Problembewältigung und Hilfe zur Selbsthilfe. Auch bei komplexen Problemkonstellationen kann es bestenfalls darum gehen, neue Bewältigungsmöglichkeiten zu vermitteln und Angelpunkte zu identifizieren, um bestehende Systeme aufzubrechen. Psychotherapie kann dazu beitragen, das Schwimmen zu lernen, das Schwimmen selbst kann einem jedoch niemand abnehmen.
Verhaltenstherapie ist problemorientiert
Die Behandlung setzt in der Regel an der gegenwärtig bestehenden Problematik an. Das therapeutische Vorgehen wird möglichst genau auf die jeweilige Störung und den individuellen Patienten zugeschnitten, sodass für verschiedene Störungen in der Regel auch verschiedene Verfahren, die auf empirisch ermitteltem Störungswissen basieren, in individualisierter Form angewendet werden. Über die Lösung des aktuell bestehenden Problems hinaus wird eine Erhöhung der allgemeinen Problemlösefähigkeit angestrebt. Dies kann indirekt durch Transparentmachen des therapeutischen Vorgehens und der Vermittlung neuer Erfahrungen oder direkt durch gezielte Problemlösetrainings erfolgen.
Quelle: J. Margraf, Lehrbuch der Verhaltenstherapie, 2. Auflage, Band 1, Seite 4 und 5, 2000
Was ist Psychotherapie (Verhaltenstherapie)?
Definition von Verhaltenstherapie in den PT-Richtlinien:
„Die Verhaltenstherapie als Krankenbehandlung umfasst Therapieverfahren, die vorwiegend auf der Basis der Lern- und Sozialpsychologie entwickelt worden sind. Unter den Begriff „Verhalten“ fallen dabei beobachtbare Verhaltensweisen, sowie kognitive, emotionale, motivationale und physiologische Vorgänge.
Verhaltenstherapie im Sinne dieser Richtlinien erfordert die Analyse der ursächlichen und aufrechterhaltenden Bedingungen des Krankheitsgeschehens (Verhaltensanalyse). Sie entwickelt ein entsprechendes Störungsmodell und eine übergeordnete Behandlungsstrategie, aus der heraus die Anwendung spezifischer Interventionen zur Erreichung definierter Therapieziele erfolgt.“
Quelle: Eric Leibig, Wolfgang Hiller, Serge K.D. Sulz, Lehrbuch der Psychotherapie, 3 Verhaltenstherapie, Seite 50, 2007
Beschwerdebilder - wo kann Psychotherapie helfen?
Angststörungen
- Panikattacken: Angstanfälle ohne festgestellte körperliche Erkrankung
- Phobien: Furcht vor bestimmten Situationen oder Objekten.
Depressionen
- Ständige Niedergeschlagenheit, Verlust von Interesse, verminderter Antrieb oder gesteigerte Ermüdbarkeit.
Zwangsstörungen
- Immer wiederkehrende, zwanghafte Handlungen, Gedanken oder Verhaltensweisen
Anpassungsstörungen
- bei außergewöhnlich belastenden Lebensereignissen.
Somatisierungsstörungen
- Körperliche Beschwerden ohne organische Ursache Posttraumatische Belastungsreaktionen, wiederkehrende Bilder eines Traumas.
Essstörungen
- Bulimie oder Anorexie.
Persönlichkeitsstörungen
- Borderline-Persönlichkeitsstörung: Schwierigkeiten, soziale Beziehungen zu finden und zu halten, Selbstverletzungstendenzen
Histrionische Persönlichkeitsstörung
- Eine Persönlichkeitsstörung, die durch oberflächliche und labile Affektivität, Selbstinszenierung, einen theatralischen, übertriebenen Ausdruck von Gefühlen, durch Suggestibilität, Egozentrik, Genusssucht, Mangel an Rücksichtnahme, erhöhte Kränkbarkeit und ein dauerndes Verlangen nach Anerkennung, äußeren Reizen und Aufmerksamkeit gekennzeichnet ist. (1)
Zwanghafte Persönlichkeitsstörung
- Eine Persönlichkeitsstörung, die durch Gefühle von Zweifel, Perfektionismus und von übertriebener Gewissenhaftigkeit gekennzeichnet ist; damit verbunden sind ständige Kontrollen, Halsstarrigkeit, Vorsicht und Rigidität. Es können beharrliche und unerwünschte Gedanken oder Impulse auftreten, die nicht die Schwere einer Zwangsstörung erreichen. (1)
Abhängige (dependente) Persönlichkeitsstörung
- Personen mit dieser Persönlichkeitsstörung verlassen sich bei kleineren oder größeren Lebensentscheidungen passiv auf andere Menschen. Die Störung ist ferner durch große Trennungsangst, Gefühle von Hilflosigkeit und Inkompetenz, durch eine Neigung, sich den Wünschen älterer und anderer Unterzuordnen sowie durch eine Schwäche gegenüber den Anforderungen des täglichen Lebens gekennzeichnet. Die Kraftlosigkeit kann sich im intellektuellen oder emotionalen Bereich zeigen; bei Schwierigkeiten besteht die Tendenz, die Verantwortung anderen zuzuschieben. (1)
Paranoide Persönlichkeitsstörung
- Diese Persönlichkeitsstörung ist durch übertriebene Empfindlichkeit gegenüber Zurückweisung, Nachtragen von Kränkungen, durch Misstrauen sowie eine Neigungen, Erlebtes zu verdrehen, gekennzeichnet, indem neutrale oder freundliche Handlungen anderer als feindlich oder verächtlich missgedeutet werden, schließlich durch streitsüchtiges und beharrliches Bestehen auf eigenen Rechten, ferner ungerechtfertigte wiederkehrende Verdächtigungen bezüglich der sexuellen Treue des Ehe- oder Sexualpartners. Diese Personen können zu pathologischer Eifersucht, zu überhöhtem Selbstwertgefühl und häufiger, übertriebener Selbstbezogenheit neigen. (1)
Schizoide Persönlichkeitsstörung
- Eine Persönlichkeitsstörung, die durch einen Rückzug von affektiven, sozialen und anderen Kontakten mit übermäßiger Vorliebe für Phantasie, einzelgängerisches Verhalten und in sich gekehrte Zurückhaltung gekennzeichnet ist. Es besteht ein nur begrenztes Vermögen, Gefühle auszudrücken und Freude zu erleben. (1)
(1) Aus dem Buch Taschenführer zur ICD-10-Klassifikation psychischer Störungen, 4. überarbeitete Auflage 2008, Verlag Hans Huber
Trauma Definition
- Menschen, die unter den Folgen von starken Belastungen leiden.